1813 - Eine Geschichte zur Völkerschlacht
Für alle, die gern an dieser Gechichte mitschreiben wollen:
- der spaß am entwickeln einer gemeinsamen storry, dem interagieren verschiedenster charaktere und dem verflechten mit erotischen fantasien steht im vordergrund, weniger die politisch oder historisch korrekte darstellung. wer sich allerdings die arbeit von recherche machen möchte, um uns allen verschiedenste aspekte der zeit nahe zu bringen, kann das sehr gern tun.
- schreibt in normalem deutsch unserer zeit, kein pseudo-empire und auch kein pseudo-höfisches gequatsche, es sei denn es charaktrisiert eine bestimmte szene ganz besonders.
- behandelt das baby mit dem entsprechenden fingerspitzengefühl , versetzt euch hinein und macht kein sinnloses hauen und stechen ... äh ... ficken und vögeln draus.
Für alle, die ab sofort kommentieren wollen:
kommt in die Kopfkino: 1813 - Die Gerüchte-Küche
kommt in die Kopfkino: 1813 - Die Gerüchte-Küche
Es war ein harter Tag für die Truppen des böhmischen Fürsten Karl Philipp zu Schwarzenberg. Sie waren von Süden kommend bis vor Connewitz herangerückt und dort auf die napoleonische Armee getroffen. Den Böhmen zur Seite kämpften die Russen unter Zar Alexander und die Preußen, geführt von König Friedrich Wilhelm III. Auf dem schwierigen Terrain der sumpfigen Niederungen zwischen Pleiße und Elster hatten sie den Franzosen tapfer die Stirn geboten.
Nun saßen sie zwischen qualmenden Lagerfeuern. Erste Flaschen kreisten. Irgendwo hatte einer eine Laute angestimmt und brummige Bässe sangen sich ihre Sehnsucht nach der Heimat aus dem Leib. Was machten sie hier, so weit entfernt von Acker und Vieh, von Geschäften und Kirche - und vor allem von ihren Liebsten?
Der Duft von Gebratenem und Gesottenem lag in der Luft und verscheuchte trübe Gedanken. Mit den sich langsam füllenden Mägen änderte sich auch die Stimmung. Die Lieder wurden fröhlicher, die Texte heiterer. Sogar die Geistlichen sahen es den Männern nach, dass ihnen mehr nach weltlicher Erbauung denn geistlicher Einkehr war. Verletzte vergaßen für eine Weile ihre Pein und stimmten in das immer ausgelassenere Geplänkel ein.
An manchem Feuerchen fanden sich Marketenderinnen, Dirnen und Dorfschönheiten ein. Je später der Abend, umso schöner die Weiber. Unter langen Röcken blitzte nackte Haut hervor. Viele brave Ehemänner nahmen mit der Aussicht auf den morgigen Tag ihr Gelöbnis nicht mehr so ernst und die Frauen in Augenschein. Wenigstens diesen Vorteil hatte die für den Kampf so beschwerliche Landschaft, es gab genügend Verstecke für Tändeleien in Reichweite.
Auch in den Zelten der Heeresführung war man frohen Mutes, trotz der immensen Verluste, die dieser erste Tag gekostet hatte. In kleinen Gruppen standen die Generäle und Offiziere beisammen und unterhielten sich, bis die Ordonnanzen das Abendmahl servierten. Gold und Silber blitzte von den Uniformen an den provisorischen Tafeln, die in Kerzenlicht getaucht waren. Später würde auch der eine oder andere dieser Herren die Last der Verantwortung in den Armen einer schönen Frau vergessen wollen...
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Katharina wischte sich die nassen Hände an ihrer Schürze ab und drückte den gebeugten, schmerzenden Rücken durch. Sie hatte ihr Tagwerk beendet, hängte die kupfernen Kessel über den roh gezimmerten Tisch, verstaute die Holzkellen auf gleiche Weise und kehrte den Steinboden mit einem Reisigbesen. Endlich war auch für sie Feierabend!
Geschafft von der schweren Arbeit stieg sie langsam aus der Küche des Gasthofes die enge Stiege zur Kammer hinauf, die sie sich in dieser Nacht mit drei weiteren Mägden würde teilen müssen. Katharina wollte nicht klagen. Aus dem Dorf in der Lausitz, aus dem sie stammte, kannte sie es nicht anders. Auch zu Hause hatte sie sich Zimmer und Bett mit ihren Schwestern teilen müssen, so wie sie hier seit Wochen ihr Bett mit Agnes, der drallen Köchin aus Böhmen, teilte. Wenn der Feldzug noch länger dauerte würden sie wahrscheinlich froh sein, sich nachts gegenseitig wärmen zu können. Immerhin war erst Anfang Mai, die Nächte waren noch empfindlich kalt und sie konnten von Glück sagen, dass sie ein festes Dach über dem Kopf hatten. Andere mussten in Zelten campieren.
Von draußen hörte sie die inzwischen vertrauten Geräusche eines Kriegsabends. Wie viele wohl heute wieder auf den sächsischen Äckern und Wiesen ihr Leben gelassen hatten? Sie konnte die Männer verstehen, die ihr schöne Augen machten angesichts der Gefahr, in der sich alle befanden.
Jakob saß an einem der vielen Lagerfeuer mitten im Sächsischen. Sein Filzumhang schützte ihn kaum vor dem Wind, er fror erbärmlich. Dicht gedrängt scharten er und seine ungarischen Kameraden sich um die Wärmequelle, aus der ab und zu Funken stoben. Heimlich kreiste ein Krug, aus dem jeder einen kräftigen Zug nahm. Irgendwie schaffte Janos es immer wieder bei den Bauern der Umgebung Fusel aufzutreiben. Der wurde brüderlich geteilt, so wie an diesem Abend. Heute hatten sie keinen ihrer Männer verloren, das war ein guter Grund zu feiern.
Jakob hatte seine Gitarre dabei. Je dunkler die Nacht, umso lockerer wurde die Stimmung, umso schlüpfriger die Lieder. Sie sangen von den Schönheiten, die sie auch zu Hause am Balaton und in der Puszta nie ins Bett bekommen würden, von prallen Rundungen unter bunten Röcken und in weißen Miedern. Seit Monaten hatte Jakob kein Weib unter sich gehabt. Die mitreisenden Huren waren kaum nach seinem Geschmack. Außerdem reichte der geringe Sold gerade für das Nötigste, aber nicht für eine Tändelei zweifelhafter Herkunft.
Er hatte schon manchmal ein Auge auf die Mägde geworfen, doch war er dabei natürlich nicht der Einzige. In den letzten Tagen aber bildete er sich ein, dass eine der jungen Frauen ihn besonders freundlich bediente, wenn er seine Ration abholte. Sie war nicht auf den Mund gefallen und an den richtigen Stellen sehr gut gebaut. Gefallen würde sie ihm schon, nur wusste er noch nicht, wie er an sie herankommen sollte. Vor dem nächsten Lied übergab er seine Gitarre an Janos und holte die kleine Flöte aus seiner Tasche, an der er an den beiden letzten Abenden geschnitzt hatte. Heute würde er noch ein paar kleine Verzierungen anbringen und wenn das Glück ihm hold war, könnte er sein Geschenk vielleicht der hübschen Sorbin zustecken.
Fürst Carl Philipp ging unruhig in dem winzigen Zimmer des Gasthofes auf und ab. Seit Tagen hatte er zu wenig geschlafen, hatte seine Truppen immer weiter gen Norden geführt. Das Kriegshandwerk verstand er gut genug um zu wissen, dass eine Entscheidung in Kürze bevorstand.
Und nun diese Depesche. Als ober er sich jetzt um seine ganz privaten Angelegenheiten kümmern konnte! Dieses dumme Frauenzimmer hatte nichts anderes als Bänder, Schleifen und Musselin im Kopf, während tapfere Männer ins Feld zogen. Er wusste schon bei ihrer Hochzeit dass es ein Fehler war, sich der Familientradition zu beugen. Spätestens nach den ersten gemeinsamen Nächten, in denen er einen kalten Fisch statt einer heißen Frau im ehelichen Schlafgemach vorgefunden hatte, bereute er nicht mehr Rückgrat gezeigt zu haben. Wie aufregend waren dagegen die Stunden gewesen, die er mit der süßen Russin verbracht hatte!
Wenige Dörfer weiter schlich sich Natascha in den Pferdestall der Poststation, in der ein Teil der russischen Heeresführung untergekommen war. Ihren dicken Zopf hatte sie in der Uniformjacke verborgen, die Fellmütze verdeckte fast das feine Gesicht und der schwere Umhang verhüllte, was die engen Hosen Preis geben konnten. Schon als Kind war sie eine ausgezeichnete Reiterin, die sich lieber wie die Männer auf einen Pferderücken schwang, als züchtig den Damensattel zu benutzen.
Die Tiere waren an die Besucherin gewöhnt und fraßen unbeeindruckt weiter. Sollte Natascha entdeckt werden, würde sie das Dokument schützen, das sie als Herold der befreundeten Truppen legitimierte. Doch war es ihr lieber wenn keiner mitbekam, was sie nachts tatsächlich umtrieb. Sie führte ihre schwarze Edelstute eng am Halfter aus dem Lager ohne bemerkt zu werden und machte sich auf den Weg, den einer der anderen Boten ihr beschrieben hatte. Die Sterne am klaren Himmel nutzend kam sie schnell voran. Mit ihren kräftigen Oberschenkel lenkte sie die Stute wortlos und bei den Gedanken daran, wer bald ebenfalls zwischen diesen Schenkeln liegen würde, spannte sich ihr Körper vorfreudig an.