Butler Jan
Das folgende Szenario war wieder einmal eine dieser Chateau-typischen Situationen, auf die ich meinem Dienststab mit folgendem Mantra vorzubereiten pflegte: "Immer die Ruhe bewahren, die Aufgabe pflichtbewusst ausführen, so tun als ob nichts wäre und sich stets diskret im Hintergrund halten".Kaum hatte ich nämlich das geheime Spielzimer betreten- das Tablett mit der Mousse routiniert ausbalancierend- stiess ich zwar auf die gesuchte Hexe- doch sie sah nicht so aus als ob ihr der Sinn nach Nachtisch stand, denn eine Frau, die mir vorher schon mal irgendwo begegnet war, hatte ihren Kopf zwischen Hexes' Beinen und betätigte sich dort auf eine geräuschvoll-lustfördernde Weise.
Den Blick geradeaus aufs Tablett- und nicht auf die hörbar-intensiv ineinader vertieften Damen- gerichtet, steuerte ich dien nächstbesten Tisch an, stellte das Tablett so lautlos wie möglich ab und huschte schattengleich wieder ins Dunkel der verborgenen Treppe.
Wer zum Henker war nur diese Frau....? Fing ich etwa an vergesslich zu werden...? War dies das erste Anzeichen dafür das die Tage in meiner Position gezählt waren? Ich sollte dringend mal den Oberstabsarzt konsultieren, vielleicht hatte der irgendein Mittel dagegen....In einer freien Minute mal...falls ich es nicht wieder vergass...
Ich war gerade von der letzten Stufe gehüpft, da brummte mich mein Pager an... nanu, die Empfangsdame...? ich bestätigte den Eingang... nein, es war der Portier, der mich darüber unterrichtete dass die Zofe Anja am Empfang auf mich wartete...
"Ach Du meine Güte!", entfuhr es mir und ich erschrak fast vor dem Klang meiner eigenen Stimme.
Zwar war die Küche des Chateau darauf ausgerichtet die Potenz der Bediensteten und hohen Herrschaften durch eine besondere Ernährung auf einem möglichst gleichbleibend hohen Niveau zu halten, jedoch fühlte ich mich noch nicht wieder 100 % regeneriert und musste mir schleunigst was einfallen lassen um vor Anja das Gesicht als Ausbilder zu wahren, wo ich bei ihr zuletzt eher mit auffälligem Verhalten aufgrund überrumpelnder Flashbacks "geglänzt" hatte...
Mental aufgewühlt, äusserlich ganz die gekühlte Dienstbeflissenheit die man von mir erwartete, näherte ich mich dem Empfang, wo ich bereits Anja und einen Mann ins Visier genommen hatte, bei dem es sich um den Portier handeln musste.
Sie stand auiffällig nahe bei ihm, auch wenn für mich nicht so recht ersichtlich war wieviel Absicht dahintersteckte- aber es brachte mich auf eine Idee...
Ich nickte Anja, ein berauschend-schüchterner Traum in Latex- mit einer knappen Kopfbewegung zu, las zu meienr Freude in ihren Augen das ihr unser wiedersehen- trotz der etwas peinlichen Episode- ganz und gar nicht ungelegen kam- und richtete das Wort, nicht unfreundlich aber mit einer gewissen Distanz im Ton, an den Portier:
"Vielen Dank dass sie mich darüber informiert haben dass die Zofe mich hier erwartet, Herr Portier.
Nun , meine geschätzte Anja... Sind Sie hier um ihre nächste Lektion in Sachen Dienstleistung zu bekommen...?
Dann folgen Sie mir bitte... und Sie auch, Herr Portier- falls Sie ein paar Minuten entbehren können....
Diese junge Dame hat mich in ku¨rzester Zeit schon sehr beeindruckt- und Sie könnten dazu beitragen ihren Erfahrungsschatz noch zu erweitern.
Dass ich Sie bisher noch nicht kennengelernt habe ist vielleicht sogar von Vorteil... so können Sie mich und vor allem auch Anja überraschen.
Sehen Sie, das Dienstpersonal auf dem Chateau muss seine Flexibilität und Improvisationsgabe in Hunderten von Tests unter Beweis stellen- um in den Kreis der 100 besten Bediensteten dauerhaft aufgenommen zu werden- und falls Sie einige Minuten ihrer gewiss kostbaren Zeit entbehren können.... wird diese Zofe Ihnen zu Diensten sein.... und ich wede als stiller Prüfer die Güte ihrer Dienstleistung bewerten. Sie werden mich quasi gar nicht bemerken- ausser Sie bauen Mist... aber so sehen Sie mir nicht asu... also, wollen Sie uns diese Hilfe zuteil werden lassen...?"