In der großen Stadt
Die zufällige Begegnung eines Mannes mit zwei reizenden Damen in einem Cafè einer Stadt.Eigentlich als Sologeschichte in einem anderen Thread ( Kopfkino: Lieblingsfilm ) bereits veröffentlicht, hat sich die Geschichte verselbständigt und wird nun durch mehrere Autoren fortgeschrieben.
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Die Luft flimmert über dem Asphalt und über der ganzen Stadt liegt eine Hitzeglocke wie eine lähmende Bedrohung. Selbst der sonst in dieser Stadt hektische Verkehr rollt nur noch träge durch die Strassen.
Richard lässt sich in einen Stuhl des kleinen Cafès fallen und streckt genüsslich seine langen Beine unter den Tisch.
Die lange Autofahrt mit den unzähligen Staus hat ihn ganz schön geschafft und er ärgert sich, dass die Kundenbesuche gerade in die Zeit dieser großen Hitze sein müssen. Zumal er solche großen Städte nicht besonders mag, wegen der Hektik, dem irren Verkehr und der permanenten Parkplatznot. Nach endloser Sucherei hat er zum Glück einen Parkplatz nicht weit von hier, direkt vor seinem kleinen Hotel und nahe dem Firmensitz des Kunden gefunden.
Viel lieber wäre er jetzt zu Hause in seiner kleinen Stadt mit den umgebenden Wäldern, die selbst an solche heißen Tagen noch ein wenig die Hitze absorbieren.
Seine Kumpels aus den Vereinen können jetzt schon langsam die Badesachen anziehen oder den Grill anwerfen und er muss nachher noch seinen ersten Besuch machen.
Er schaut sich nach einem Kellner um und registriert, dass er den letzten freien Tisch erwischt hat. Die anderen Gäste dösen mehr oder weniger vor sich hin oder lesen gelangweilt irgendwelche Zeitungen. Nur an seinem Nebentisch unterhalten sich zwei Frauen angeregt, aber so leise, dass er ihr Gespräch nicht verfolgen kann, obwohl es nur weniger als zwei Meter sind, die sie trennen.
Als ein mürrisch dreinblickender Kellner erscheint, gibt er seine Bestellung in Auftrag und freut sich schon auf den Kaffee und ein großes kaltes Mineralwasser, denn seine Kehle ist wie ausgetrocknet.
Sein Blick schweift wieder über die anderen Gäste und bleibt bei den beiden Frauen hängen.
So sehr er seine kleine Stadt auch liebt, aber solche Frauen sieht man dort eher selten, eigentlich sogar niemals, sind seine Gedanken bei ihrem Anblick.
Beide sehen sehr gut aus und aus den Augenwinkeln mustert Richard die Beiden unauffällig.
Eine mit langen, glatten blonden Haaren, die wie Gold in der Sonne glänzen, einer sehr femininen Figur, deren sanften Rundungen durch das weit geschnittene, aber atemberaubend kurze Kleid nur erahnbar sind. Sie strahlt eine Sinnlichkeit aus, der sich Richard nicht entziehen kann.
Die Andere, mit schulterlangem brünettem glattem Haar, ist sehr schlank und sportlich und mit Jeans und einem hautengen weißen T-Shirt bekleidet, unter dem sich ihre kleinen Brüste mit den aufragenden dunklen Warzen deutlich abzeichnen und seinen Blick immer wieder anziehen.
Sie muss seine Blicke gespürt haben. Unerwartet wendet sie ihm ihr Gesicht direkt zu, auch wenn er durch ihre große Sonnenbrille nicht erkennen kann, ob ihr Blick ihn direkt trifft.
Wie ein ertappter Sünder spürt er, wie ihm die Röte ins Gesicht schießt und schnell hält Richard mit übertriebenem Eifer Ausschau nach dem Kellner, den er aber nirgendwo entdeckt.
Seine Gedanken kreisen weiter um die beiden Frauen.
Er schätzt, dass sie beide ein wenig älter sein mögen als er, aber so genau kann er das nicht einschätzen, denn seit er mit seiner Familie vom Dorf in diese Kleinstadt gezogen ist, hatte er kaum noch Gelegenheit, sich mit solchen Überlegungen zu beschäftigen.
Verstohlen schaut er immer wieder zu den Beiden hinüber und bedauert es jetzt umso mehr, dass er sich heute Morgen auf seine Sonnenbrille gesetzt hat, die er auf dem Fahrersitz hatte liegen lassen.
Die beiden Frauen unterhalten sich weiter leise, schauen auch hin und wieder kurz in seine Richtung, lachen zwischendurch herzhaft und ab und zu nimmt er Gesten wahr, die er vom Erzählen anderer kennt, wenn es darum ging, wie Frauen miteinander Sex haben und die ihn seltsam erregen, während Phantasien seine Gedanken beflügeln.
Wie sie sich nur kurz berühren, sich gegenseitig über die Arme streicheln, die Hände ineinander verschränken, eine sogar ihre Hand auf den Oberschenkel der anderen legt und dort sanft und behutsam unter dem Kleid entlang streicht.
Endlich kommen die bestellten Getränke und Richard trinkt das große Glas des eiskalten Wassers in einem Zug fast bis zur Neige leer.
Über den Glasrand bemerkt er, wie ihm die beiden Frauen dabei zuschauen, dabei tuscheln und ihm zulächeln.
Mit einem verlegenen Lächeln zu den Beiden stellt er das Glas mit einer fahrigen Bewegung wieder ab, wirft dabei aber seinen Autoschlüssel vom Tisch, der mit leisem Scheppern irgendwo unter ihm auf dem Boden landet.
Natürlich ist dies den Frauen nicht entgangen, aber kein schallendes Gelächter erklingt wegen seiner Ungeschicklichkeit.
Richard bückt sich, um den Schlüssel aufzuheben.
Dabei fällt sein Blick unter dem Tisch auf die überkreuzten Beine der blonden Frau, die hübsch anzuschauen sind, in dem kurzen Kleid ewig lang erscheinen und in abenteuerlich hochhackigen Schnürsandalen stecken.
Gerade, als er dem Verlauf der Beine von den Riemchen nach oben mit seinen Augen folgt, wechselt sie die Beinstellung und Richards Herz beginnt zu rasen, als er einen Blick unter ihren weiten Rocksaum erhaschen kann.
Hastig setzt er sich mit knallrotem Kopf wieder auf seinen Stuhl und blickt verlegen zum Nachbartisch.
Die blonde Frau schien nicht bemerkt zu haben, was er da gerade entdeckt hat.
„Wenn ich das zu Hause am Stammtisch erzähle, wie hier so eine Wahnsinnsfrau ganz ungeniert in einem Straßencafè sitz, das glaubt mir keiner“ geht es Richard durch den Kopf, während er die beiden weiter aus den Augenwinkeln beobachtet.