Jetzt liege ich hier nur in der hintersten Ecke dieser vollgestopften Schublade. Nicht in dem Beutelchen, in dem ich dir überreicht wurde. Es war aus so einem schönen, anschmiegsamen, warmroten Tuch mit einer feinen Kordel am Rand. Wo ist das nur hingeraten? Nackt liege ich inmitten des nicht mehr zu gebrauchenden Krimskrams.
Wobei, als du nichts mit mir anzufangen wusstest und mich an deinem Osterstrauch gehangen hast, das war mir viel peinlicher.
Also wirklich: Sehe ich aus, als würde ich dort hingehören?
So, wie ich mich präsentiere?
Rund und mattglänzend, miteinader verbunden und mit innenliegender Kugel?
Dabei sollte ich Freude bereiten und Anregung geben für weitere Experimente. Es gibt doch so vieles, was mit mir zu machen wäre. Statt dessen hing ich im Ostergrün zwischen bemalten und zerbrechlichen Kalkgebilden.
Farblich passe ich ja, wenn diese schreckliche Bemalung nicht wäre. Nur habe ich eine runde glatte Form und, wie ich denke, auch eine sehr viel hautfreundlichere Oberfläche.
Nun möchte ich dich einfach bitten, die Möglichkeiten zur Erkundung zu nutzen. Was meinst du, wofür bin ich zu gebrauchen?
Solltest du keine Lust darauf haben, dann gib mich weiter. Ich langweile mich jetzt genug und brauche unbedingt neue Impulse.
Ganz wichtig ist mir das weiche Tuchbeutelchen, ich fühle mich so wohl darin.
Ein Hinweis noch: Auch an dieses grünstachelige Gewächs, mit Kerzen und anderen Kugeln saisonal behangen, gehöre ich nicht.
Es darf sehr gern dunkel um mich herum sein und gegen Enge und Feuchte habe ich gar keine Vorbehalte.
Auf deine baldmöglichste Findung, also von hier heraus zu einem Wohlfühlort, hoffe ich ungeduldig und verbleibe erwartungsvoll
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