Heat of the Night
Alles klebt. Das Bettlaken über ihr, das Bettlaken unter ihr.
Obwohl sie abends kalt geduscht hat.
Ganz zu Schweigen von den Körperteilen, die feucht aneinanderklebten und deutlich schwerer zu sein schienen, als sonst. Es war lästig sich bewegen zu müssen und das Körpergewicht gleichmässig auf der Unterlage zu verteilen. Der Versuch sich dabei in einen Zustand enspannter Körperlosigkeit zu verwandeln, war trotz leicht kühlendem Nachtwind zum Scheitern verurteilt.
Das Telefon klebte ebenfalls in ihrer Hand, als er mit einem nächtlichen Überraschungsbesuch drohte. Ihr war einfach zu heiss für Sex.
Erst nachdem er ihr eine kühlende Überraschung versprochen hatte, liess sie sich erweichen.
Sie döste träge vor sich hin und wäre beinahe wieder eingeschlafen, als sie den Schlüssel im Schloss hörte.
Raschelnde Stoffe - er zog sich im Flur aus?
Ein leichtes Klirren und Klappern - nein sie würde nicht aufstehen und nachsehen.
Mitten in ihrem Gedankengang stand er plötzlich in der Tür.
"Senorina haben gerufen?" Auf dem Kopf ein weisses Schiffchen, wie ein echte italienischen Eisverkäufer, um den Hals ein rote Fliege mit weissen Punkten. Bewaffnet mit einem Sektkühler, in dem das Eis verführerisch klirrte und eine Flasche Mineralwasser. In der anderen Hand ein Rieseneisbecher getoppt von einem Schlag halbsteifgefrorener Sahne.
Schon seine kalte Hand auf ihr erzeugte erregende Wellen auf ihrem Körper... Dieses Gefühl verstärkte sich, als er anfing, sie liebevoll mit dem Eis zu füttern. Immer wieder unterbrochen durch eiskalte Streicheleinheiten.
Dann griff er sich die Mineralwasserflasche, schüttelte sie kräftig und öffnete sie genau über ihr......
Eine heisskalte Nacht nahm ihren Verlauf.
Glyxi 8/2011