völlig unerotisch ;-)
... mal am Rande notiert:
Bin auf dem Weg zu einem Seminar mal eben abgebogen. Ja, hier war ich lange nicht mehr. Spontan fahre ich von der Hauptstraße ab, folge einer schmalen Straße durch einen dichten Tannenwald. In immer enger werdenden Kurven geht es aufwärts. Oben angekommen endet der Weg auf einem Hof eines alten Fachwerkgebäudes. Die Sonne scheint hier oben von einem makellos blauen Himmel, der Wind weht sacht. Erinnerungen steigen auf.
Ich parke das Auto und gehe auf das Haus zu. Die Haustür geht auf eine mir so bekannte Frau schaut erstaunt zu mir rüber. Lächelt dann wissend und kommt auf mich zu. „Na haben die zwei Dich gerufen?“ fragt sie lächelnd. „Na dann geh Du mal und bring ihm das – dann kann ich ja wieder ins Haus gehen.“ Sie lächelt und reicht mir ein paar Lederbänder. „Du weißt ja wo du ihn findest!“ Sie dreht sich um mit einem wunderbaren Lächeln auf den Lippen und kehrt zum Haus zurück. Die Tür schließt sich hinter ihr.
Ich schaue auf die langen Lederschüre in meinen Händen. Ein wenig abgenutzt sehen sie aus… an den Enden immer noch die verzierten perlenähnlichen Kügelchen. Ein kribbeln erfasst mich, wie oft habe ich sie ihm schon an die Hand gelegt und immer war es ein unbeschreibliches Gefühl gewesen.
Mit fester Hand umschließe ich die Bänder und drehe mich um zum Wald, ja ich wollte zu ihm, ihm mit lustvollem Blick bei seinem Aufstieg in die höchsten Höhen folgen.
Mit festem Schritt ging ich zu einem kleinen Pfad am Waldrand. Diesem folgte ich, bis zu einer Lichtung, die sich auf dem Gipfel eines Sandsteinfelsens befindet. Dort stand er vor mir. Dieser Mann – Eduardo - groß, verwegen – ein wenig grau geworden, aber das machte ihn umso attraktiver. Er schaute zu mir. Erstaunt, dann aber lächelnd und mich mit seinen Augen von oben bis unten musternd. Er sah die Schnüre in meiner Hand und sein Blick wurde noch verstehender, sein Lächeln breiter und seine Augen leuchteten tiefer und dunkler.
Erst jetzt sah ich auch ihn, er hatte ihn in der Hand. Majestätisch und stolz in seiner Haltung. Welch ein Anblick. Er war im Laufe der Jahre noch schöner und imposanter geworden.
Er richtete sich in seiner Hand zu seiner vollen Größe auf, noch war sein Köpfchen unter der selbstgearbeiteten Lederkappe versteckt. Wie oft hatte ich ihm schon diese Kappe mit vor Aufregung zitternden Fingern abgenommen, ihn in die Freiheit entlassen.
Ich ging auf Eduardo zu, immer fest den majestätischen im Blick. Als er mich fragt ob ich ihn anfassen will, bekomme ich einen trockenen Mund und nicke nur. Voller Spannung fahren meine Fingerspitzen mit der Außenseite ganz sanft von der Lederkappe abwärts hinunter. Der majestätische erbebt unter der Berührung macht sich groß und beginnt sich zu regen.
Eduardo stöhnt leise auf… Erinnerungen werden bei uns beiden wach, den gemeinsam erlebten Höhenflügen, auch mir wird jetzt warm. Der majestätische verlangt nach seinem recht, wird unruhig. Bei Eduardo und mir setzt ein wildes Kribbeln ein. Mit einer Geste von Eduardo- weiß ich genau was zu tun ist, während Eduardo die Lederbänder in die eine Hand nimmt, nehme ich dem Majestätischen die Lederkappe ab.
Und Eduardo hebt seine Hand, hebt den majestätischen hoch in die Luft. Ein Moment der höchsten Spannung macht sich bei uns dreien breit, dann öffnet der Falke seine Schwingen und erhebt sich in die Lüfte. Mit Kraft und Anmut schraubt er sich immer höher in die Luft, um sich dann im rasanten Gleitfug an dem Fels nach unten zu stürzen, um von dort wieder aufzusteigen.
Eduardo lässt die Lederschnüre in der Luft surren, dann lässt er sie abrupt sinken und der Falke kehrt auf seinen Arm zurück. Welch ein Anblick, immer wieder erregend und schön.
Langsam gehen wir drei zum Haus zurück .........