Täglich grüßt der Blumenbote
Klingeln an der Tür. Mit schnellem Schritt eile ich zur Tür. Öffne, dort steht er. Der junge hübsche Mann. In seinem Arm ein Strauß mit dunkel roten, nein fast schwarzen Rosen, eingehüllt in weißes Seidenpapier. Der Strauß so groß, dass er ihn kaum halten kann.
Gelangweilt nehme ich den Strauß entgegen. Sehe den entsetzten Blick des jungen Mannes. Entsetzt über meine gelangweilte Miene, meiner offen zur Schau getragenen Unlust an diesem gigantischen Blumenstrauß. Es reizt mich ihn zu provozieren.
Lasse den Strauß zu Boden gleiten, sehe seinen ungläubigen Blick. Seinen Versuch, den Strauß aufzuhalten, unterbinde ich mit einem eiskalten ihn stoppenden Blick. Sofort verharrt er in seiner Bewegung. Unsicherheit tritt in seinen Blick und ein Blitz von Neugier, von Faszination, als er seinen Blick nun über meine Brust gleiten lässt um mich aber sofort wieder fragend anzuschauen.
Zu frech wird mir dieser Blick. Erhebe meinen Fuß mit dem schwarzen Lackschuh und dem irre hohen Absatz und senke ihn ganz langsam auf den Strauß. Sein Blick weitet sich, Schmerz wird sichtbar, erregt kann ich nicht anders, lasse die Fußsohle auf den Rosen sich drehen. Der junge Mann windet sich, will mich aufhalten, ist aber nicht in der Lage sich aus meinem befehlenden Blick zu befreien.
Lege eine Hand auf seine Schulter, er zuckt zurück, als würde ich nun ihn zermalmen drückt sich aber auch im selben Moment näher an mich. Unsere Körper umschlingen sich. Atem wird lauter und heftiger. Ich ziehe ihn in die Wohnung, wir fallen direkt im Flur auf den dicken Teppichboden nieder. Kleidung fliegt durch die Luft, Haut reibt sich erhitzt aneinander. Hände suchen und finden Orte der Lust. Setze mich auf ihn, lasse ihn tief in mich eindringen, heben und senken, ein eigener Rhythmus. Dann dieser Moment strahlender bunter Farben, wie ein großes Blütenmeer…
… beim Gehen steigt er lächelnd über den Rosenstrauß.
Klingeln an der Tür. Mit schnellen Schritten eile ich…