Mal was anderes versucht...
... vielleicht kann Euch ja eine etwas ironisch lächelnde Geschichte trösten, ein Mann der weiß was ausser Fußball gut ankommt...
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Das Geburtstagsgeschenk
Samstagmorgen – 6 Uhr – na toll. Kaum geschlafen und schon wieder wach. Neben mir dieser eingewickelte Berg, schnarchend – aus dem Mund läuft ein wenig Speichel – als ich mich entscheide mich mal rüber zu beugen um diesen Mund zu küssen – ein auf schnarchen – und schon ist der erwachende Trieb in mir zurück in die Hütte gekrochen und winselt vor sich hin.
Ich entscheide mich auf zu stehen, duschen – heute mal kalt – der Körper soll gleich wissen, wo es heute lang geht. 13. Dezember! Was für ein Tag vor 48 Jahren… Menschen freuen sich, die Hebamme bricht sich das Bein und ich beginne mit dem was man Leben nennt. Und 48 Jahre später? Kinder – Samstagsmorgens - bei irgendjemandem auf irgendeiner Fete. Der Mann, den ich mir vor 25 Jahren mal unter den Nagel gerissen habe in wilder Lust und Leidenschaft… weit entfernt von dem Knackarsch seines früheren Seins.
Ok – um dem noch eins drauf zu setzen mal in den Spiegel schauen. Heute mal mutig… NACKT. Naja, die Brust hängt ein wenig, aber da kann ich ja einfach mal die Arme über dem Kopf zusammenfassen… huch wie schön… und dann der Bauch – ok – die letzte Schale Erdbeeren mit Sahne hätte nicht sein müssen, die Tafel Mocca-Sahne aber auch nicht … aber so im Halbprofil auch ein wenig erotisch… naja – doch kalt duschen entscheide ich kurzentschlossen… einmal zuschauen, wie sich die Brustwarzen wieder fein zusammenziehen und wenn auch nur vor Kälte.
Frühstück, der Deckenberg schläft wohl noch, entscheide mich ihn liegen zu lassen, wo er liegt. Das erste Kind kehrt heim – übermüdet- verschwindet schnurstracks ins Bett.
Es klingelt. 10 Uhr. Ich stehe unmutig auf, gehe zur Tür. Ein Bote steht dort mit einem Blumenstrauß in Papier gehüllt und einem Umschlag. Er reicht mir beides, nicht ohne ein aufdringliches Lächeln Marke: Na, das habe ich doch nett gemacht. Wo bleibt mein Trinkgeld. Ich bin mal mutig – knalle die Tür zu.
Stehe im Hausflur links den Blumenstrauß, der einen schweren süßen Duft nach Rosen aus dem weißen Seidenpapier frei lässt. Rechts der Umschlag , cremeweiß, schweres Büttenpapier.
Den Umschlag schaue ich genauer an… in einer klaren männlichen Handschrift steht dort…
„Für meine Perle“ ---
ok, ich drehe mich zur Tür, will dem Boten hinterher… das ist wohl falsch gelaufen… aber da steht noch was…
„die wunderbare Susan“
ich bleibe erstaunt stehen, ja – das bin ich. Naja, jedenfalls Susan – alles andere ist halt auch mal nett, ein Lächeln huscht zum ersten Mal an diesem Tag über mein Gesicht. Ich gehe zum Tisch, lege den Umschlag ab. Öffne erst die Blumen und genieße einfach das Gefühl, dieser bombastische Strauß wäre für mich. Traumschöne rote fast ins Schwarz gehende Rosen mit großer Blüte und einem betörenden Duft wie aus Tausend und Einer Nacht.
48 Stück… ein Tropfen, sich direkt aus meinem Augenwinkel stehlend, landet auf einer Blüte, perlt ab an der Pracht und fällt zu Boden.
Die schwer duftenden Rosen im Arm greife ich zum Umschlag, öffne ihn. Eine Karte…
„Susan, meine ewige Liebe – heute 12.30 Uhr Hotel Adlon“
Ich lasse die Karte vor meinen Augen wandern, kann es nicht fassen. Wiederhole immer wieder den Satz im Geiste und dann mal leise flüsternd… oh, das fühlt sich so gut an. Wärme macht sich vom Bauch ausgehend im Körper breit. Der Trieb winselt weniger in seiner Hütte schaut sogar ein wenig vorwitzig raus.
Und ich schaue automatisch auf die Uhr – 1o.45 Uhr. Schaue wieder auf die Karte – 12.30 Uhr!
Ok- das war es, die Zeit würde ich alleine brauchen um meine Hüften in den engen Rock und die Brust in einer mindestens ansehnlichen Bluse zu verstecken
Es klingelt, ein Page des Hotels Adlon steht vor mir, links ein Tablett mit einem Glas Champagner und rechts einen Kleidersack. Er reicht mir erst das Glas und ehrlich, ich nehme es, stürze es hinunter und schaue auf den Pagen, ich gestehe langsam leicht panisch.
Aber das vergeht… der Champagner wirkt prombt… ich lächele selig, als mir der Page den Kleiderbügel reicht und mich darauf hinweist das um 12 Uhr der Wagen unten vorfahren würde, um mich ins Hotel zu bringen.
Und plötzlich ist alles so einfach, so klar… ich nehme den Kleiderbügel, nicke dem Pagen zu und schließe die Tür, eile ins Bad… streife den plumpen Jogginganzug ab und die Verpackung vom Kleiderbügel. Darunter ein rotes Seidenkleid, eine weiße Perlenkette mittellang, und ein Hauch aus roter Spitze als String und BH. Noch leichter wurde mir ums Herz… ich streifte wie eine alte Bekannte diese Sachen über, gehe zum alten Vorratsschrank im Flur, knie mich nieder… hole ganz von unten und hinten die alte schwarze zerbeulte Schachtel hervor… öffne sie und ein Paar Sandaletten aus edelstem roten Leder mit glänzenden Pailletten und Strasssteinen besetzt ziehen meinen Blick auf sich. Langsam unendlich zärtlich lasse ich meine Fingerspitzen über die zarten Riehmchen gleiten, Schauer der Erinnerung laufen durch meinen Körper… meine Brustwarzen richten sich ganz ohne kalte Dusche magisch auf… wärme pulst in das Zentrum meiner Lust.
11.55 Uhr
Ich eile ohne an Schlüssel oder anderes zu denken an die Tür. Lasse beim Zufallen, den Deckenberg, die Frühheimkehrer…die Realität zurück und eile zum wartenden Auto…
… lasse mich in die herrlich herb duftenden Ledersitze gleiten… Erinnerungen bescheren mir auch den passenden Duft eines Pfeifentabaks dazu. Meine Lippen wölben sich auf, dunkelrot werdend ohne jeden Lippenstift. Meine Augen beginnen zu strahlen, spiegeln die Erregung meines damaligen Gegenübers wieder. Mein ganzer Körper ergibt sich der Erregung und der aufsteigenden Lust…
… das Hotel erscheint vor mir, mein Wunsch nach Erfüllung lässt mich zum Eingang schweben …
… in der geräumigen Halle steht er, ein wenig älter geworden, drahtig, in einem feinen schwarzen Anzug. Die Fliege steht ihm sehr gut, seinen Mund umspielt dieses Lächeln, das mir so vertraut geblieben ist… seine Augen entkleiden mich – wie damals. Kribbelnde Schauer durchziehen mich… ich gehe auf Ihn zu, er öffnet die Arme zieht mich an sich … seine Lippen suchen die meinen… seine Zunge schiebt sich sanft in meinen Mund… ein Leidenschaftlicher Tanz unserer gierigen Zungen beginnt in unserem Mund…
… er löst sich von mir, ich folge ihm an seinem Arm in den Saal, der über und über mit roten Rosen geschmückt ist... ein Orchester spielt einen Tango… er bittet mich auf die Tanzfläche und seine Arme umschließen mich und führen mich in die ersten Schritte diese so prickelnden erotischen Tanzes…
… und so gar nichts, aber auch so gar nichts hat er mehr gemeinsam mit diesem schnarchenden Deckenberg… sondern er ist wieder jener Mann, den ich damals so intensiv umworben habe um ihn in der Tanzstunde für mich zu gewinnen, damals vor 25 Jahren... ich küsse ihn innig und greife einfach wie damals beim verklingen der letzten Takte in seinen Knackarsch… ja, geht doch!
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Ich weiß noch nicht so genau, wann ich welche Geschichte wo hinpacken kann, wenn's mal nicht passt... einfach wegschubsen... oder in den Papierkorb damit - liebe mods...
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