Vampirorgien: Herbst (Teil 19)
Das vorangehende Kapitel der "Vampirorgien" findet ihr hier:
Kopfkino: EROTISCH fantasmagorische Momente
Kapitel 19: Vorspeise
Ethelbert tat wie ihm geheißen und so sah sich die am Tische versammelte Gesellschaft alsbald mit der Vorspeise konfrontiert:
Kugelfischhäppchen in feuriger Tomatensoße waren in Kreisform um einen Hügel aus hauchdünnen Reisnudeln platziert auf dem jeweils eine einzelne Muschel thronte, die farblich nicht von ungefähr an geronnenes Blut erinnerte.
-„Wir können uns glücklich schätzen einen so fähigen Koch in unseren Diensten zu haben, der in Handumdrehen aus den tödlichsten Zutaten die köstlichsten Leckereien zaubern kann. Unser Louis ist bei einem japanischen Meister seines Fachs ausgebildet worden- behauptet er, aber überzeugen Sie sich selbst… wenn Sie den Mut dazu haben…“, meinte der Graf süffisant und piekste den ersten Bissen Kugelfisch auf seine Gabel.
Nach anfänglichem Zögern und nervös-angespanntem Raunen taten es ihm die Gäste gleich…
Der bei leichtfertiger Behandlung lebensgefährliche Fischsnack mundete in der Tat deliziös, so dass sich die Aufmerksamkeit der Runde alsbald der obskuren Muschel auf dem Reisnudelhügel zuwandte.
-„Sie fragen sich sicher was es mit dieser Muschel auf sich hat, die einer Träne aus schwarzem Blut ähnelt.“, Lydia lässt ihren Eisköniginnen-Blick über die Anwesenden mit einem dezent spöttischen Lächeln schweifen, „Hierbei handelt es sich um die legendäre „Vampirmuschel“, wie man sie nur vor der Küste Indonesiens antrifft. Der Name beruht wohl auf ihrer äußeren Erscheinung, denn eigentlich wird ihr die Wirkung eines ganz besonders durchschlagenden Aphrodisiakums zugewiesen- aber überzeugen sie sich selbst…“
-„Brauch ich nicht, ich bin schon spitz…“, konnte sich Claude nicht verkneifen, der seiner Gattin Babette damit einmal mehr einen Anlass zum Augenverdrehen lieferte.
-„Nicht so voreilig, mein junger Freund.“, der Graf starrte Claude, trotz freundlichem Tonfall, auf eine Weise an, die den bewanderten Gruselfilmgucker mühelos an die besten Auftritte Draculas‘ erinnert hätte, wenn er mal wieder eine vollbusige Schöne mit der hypnotischen Kraft seinen Augen fixiert.“…. Wollen Sie wirklich behaupten dass Sie Ihr Limit an Geilheit schon ausgelotet haben…? Ich denke nicht.“
Also erfreuten sich das Grafenpaar und ihre Opfer in spe an dem ausgesprochen aromatischen Geschmack der Muscheln, jeder für sich auf die ersten Anzeichen gesteigerter Triebhaftigkeit wartend.
Claude -wer sonst?- wartete erst gar nicht, sondern tauchte urplötzlich unter den Tisch ab, was für einige Sekunden Verwirrung sorgte, bis ausgerechnet Lilli flinke Finger spürte, die unter ihr Kleid geglitten waren um sie von ihrem Nichts an Tanga zu befreien.
Der Gedanke dass sie nun ausgerechnet der brunftige Belgier zu verwöhnen gedachte behagte ihr nicht sonderlich, andererseits wollte sie ihre Tarnung nicht durch ein allzu frühzeitiges Missachten der Orgien-Regeln gefährden, also dachte sie an ihr Lieblingseis mit Sahne und Himbeeren und ließ Claude sich mal da unten vergeblich abmühen, da ein Kerl sie bisher noch nie zu erregen vermocht hatte.
Babette blieb indes nicht untätig und hatte sich bereits unter dem Tisch zu Manuels Hosenstall vorgetastet, der daraufhin in absolute Panik geriet, war ihm doch nur zu bewusst dass ihn die Gräfin bei Keiner anderen gestatten würde zu kommen…
Lydia war diese neueste Entwicklung nicht entgangen, nickte Babette sinister lächelnd aufmunternd zu und schickte gleichzeitig einen gestrengen Gedankenimpuls zu Manuel…:
-„Unterstehe Dich abzuspritzen, egal was sie tut… sonst muss ich Dich nachher bestrafen und zwar auf eine Weise, die Dir sicher nicht gefallen wird…“
Der Graf richtete sein Augenmerk jetzt auf die kleine Viola, die wie Espenlaub zu zittern begann, hatte die Muschel bei ihr doch besonders stark eingeschlagen, so dass sie vor Erregung fast zerbarst.
Er erhob sich von seinem Stuhl, reichte ihr eine Hand, schaute tief in sie hinein und „sagte“ ohne die Lippen zu bewegen:
-„Unsere Stunde ist noch nicht gekommen. Aber ich möchte, dass Du Agnes eine Freude machst. Lass Dich auf ihrem Schoss nieder und küsse sie mit allem Feuer. Ich will Euren Anblick genießen…“
Als Agnes das Mädchen mit Halsband und brustfreier Korsage, vom Grafen geleitet, auf sich zukommen sah, war sie zuerst verblüfft, dann nur noch sehr, sehr hungrig nach den vollen, einladend schimmernden Lippen der Deutschen, die so süß und süchtigmachend schmeckten, wie auch das wärmende Gefühl von Violas eng an ihren Körper gepressten Brüsten die Intensität ihrer Zungenfrequenz beim Küssen noch verstärkte.
Graf und Gräfin warfen sich einen wissenden Blick zu.
Sie hatten sie mal wieder alle am Haken und es versprach ein ausgesprochen befriedigendes Wochenende mit dieser ahnungslosen Runde zu werden…